Mittelalterliche Magie
Mit Beginn des Christentums und Ausbreitung dieser Religion begann der Kampf gegen Zauber und Aberglaube. Dennoch waren Magie, Wahrsagung, Sterndeutung und Hexenglaube mehr denn je verbreitet. Um das 11. Jh. begann ein Kreuzzug der Kirche gegen die Zauberkunst – die Inquisitoren verfolgten und folterten grausam die Verdächtigen bis das gewünschte Geständnis erfolgte.
Auch die Gaukler bzw. Zauberer, die die Kunst der Taschenspielerei ausübten, wurden Opfer der Inquisitoren. Der Höhepunkt dieses in der ganzen Welt verbreiteten Wahns war die Hexenverfolgung, die Hexenprozesse und die Hexenverbrennung.
Gegen Ende des 16. Jh. ließ die Magier- und Hexenverfolgung nach. Durch die Leichtgläubigkeit der Menschen nahm die Gilde der Unterhaltungskünstler, Gaukler und Jongleure wieder zu. Man unterhielt sogar den Adel und war somit vor der Verbrennung gefeit.
Ab dem 17. Jh. genossen sie immer mehr Ansehen und immer mehr Leute erfreuten sich an deren Darbietungen. Die älteste Darstellung eines Taschenspielers stammt aus dem Jahre 1404. Hier wird unter anderem erstmals das berühmte Becherspiel präsentiert.
Einige bekannte Zauberkünstler dieser Zeit waren:
Jacob Philadelphia, der erste Zauberkünstler, der mit einer "Laterna magica" (eine Art Dia- bzw. Film-Projektor) Geister auf der Bühne erschienen ließ.
Jean Joseph Pinetti, der Professor der amüsanten Physik, schoss eine gedachte Karte mittels einer Pistole an die Wand - ein Zaubertrick, den es auch heute noch in abgewandelter Form in vielen Varianten gibt.
Bartholomeo Bosco wurde mit der Vorführung des Becherspiels berühmt. Noch heute gilt die von ihm gezeigte Routine als unübertroffen. Das Becherspiel ist zudem auch heute noch weit verbreitet und als Klassiker der Zauberkunst ebenfalls im Sortiment hier im Zaubershop erhältlich.
Quelle: Das große Buch vom Zaubern, Martin Michalski